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  • 19. December 2024 -

    Wie Bewerber Lücken im Lebenslauf füllen können

    Lebenslauf-Lücken sind kein Karrierehindernis mehr – vorausgesetzt, Bewerber wissen, wie sie diese strategisch erklären und positiv darstellen. Hier sind einige bewährte Strategien, um mit Lücken im Lebenslauf umzugehen:


    1. Offenheit und Ehrlichkeit

    Stellen Sie die Lücke in Ihrem Lebenslauf nicht als etwas dar, das Sie verstecken müssen. Personalverantwortliche schätzen Authentizität. Geben Sie die Gründe für Ihre Pause offen und klar an, indem Sie z. B. die Lücken im Lebenslauf wie folgt füllen:

    • Fortbildung: „In dieser Zeit habe ich eine Weiterbildung im Bereich XY abgeschlossen.“
    • Familienzeit: „Ich habe eine Auszeit genommen, um mich um ein krankes Familienmitglied zu kümmern.“
    • Gesundheit: „Ich habe eine Pause eingelegt, um gesundheitliche Herausforderungen zu bewältigen und bin jetzt wieder vollständig einsatzfähig.“

    Dabei sollten Sie die Erklärung kurz halten und den Fokus auf die positiven Aspekte richten.


    2. Lücke im Lebenslauf aktiv füllen

    Falls möglich, nutzen Sie die Zeit während der Pause sinnvoll. Das können Sie bei Bewerbungen gezielt hervorheben:

    • Weiterbildung: Absolvieren Sie Online-Kurse, Zertifizierungen oder Seminare. Plattformen wie Coursera, LinkedIn Learning oder Udemy bieten flexible Optionen.
    • Ehrenamt: Freiwilligenarbeit oder gemeinnützige Tätigkeiten zeigen Engagement und soziale Verantwortung.
    • Freiberufliche Tätigkeiten: Selbst kleine Projekte, wie Freelance-Arbeiten, können wertvolle Berufserfahrung darstellen.

    3. Transferable Skills betonen

    Lücken können Gelegenheiten sein, übertragbare Fähigkeiten zu entwickeln. Kommunizieren Sie diese klar und füllen Sie Lücken im Lebenslauf damit:

    • Zeitmanagement: Beispielsweise bei der Betreuung von Familienmitgliedern.
    • Selbstorganisation: Wenn Sie sich selbstständig weitergebildet haben.
    • Soft Skills: Empathie, Resilienz und Problemlösungsfähigkeit sind in vielen Berufen gefragt.

    4. Der richtige Umgang im Bewerbungsgespräch

    Im Gespräch werden Lücken oft angesprochen. Bereiten Sie sich auf diese Fragen vor:

    • Seien Sie selbstbewusst: Geben Sie die Gründe an, ohne sich zu rechtfertigen.
    • Fokus auf das Positive: Erklären Sie, wie die Pause Sie persönlich oder beruflich gestärkt hat.
    • Schluss mit der Lücke: Lenken Sie die Aufmerksamkeit auf Ihre aktuellen Fähigkeiten und Qualifikationen.

    Beispielantwort:
    „Nach meiner letzten Position habe ich eine berufliche Auszeit genommen, um mich gezielt weiterzubilden und meine Kenntnisse im Bereich XY zu vertiefen. Dadurch fühle ich mich heute besser vorbereitet, diese Fähigkeiten in einem neuen Umfeld einzusetzen.“


    5. Lebenslauf und Anschreiben optimieren

    Strukturieren Sie Ihre Unterlagen so, dass die Lücke weniger ins Auge fällt:

    • Skill-basierter Lebenslauf: Betonen Sie Fähigkeiten und Erfolge, statt die Chronologie in den Vordergrund zu stellen.
    • Berufsbezogene Titel: Führen Sie relevante Tätigkeiten während der Pause mit einem aussagekräftigen Titel auf, z. B. „Freiberuflicher Berater“ oder „Weiterbildungsjahr“.
    • Kurze Erklärung: Fügen Sie bei längeren Pausen eine kurze Notiz hinzu, z. B. „Berufliche Auszeit für Weiterbildung und persönliche Entwicklung.“

    6. Netzwerke nutzen

    Empfehlungen von früheren Kollegen oder Vorgesetzten können Vertrauen schaffen und den Fokus von einer Lebenslauf-Lücke ablenken. Nutzen Sie Plattformen wie LinkedIn, um Verbindungen zu stärken und Ihre Erfahrungen sichtbar zu machen.


    Fazit

    Eine Lücke im Lebenslauf ist kein Karriere-Killer – solange Sie sie proaktiv und authentisch erklären. Mit der richtigen Vorbereitung und Kommunikation können Sie Lücken in eine Chance verwandeln, Ihre Kompetenzen und Ihre persönliche Entwicklung zu präsentieren.

  • 16. December 2024 -

    Lücke im Lebenslauf: Diese Konsequenzen hat das für Ihre Karriere

    Karrieren verlaufen heute nicht mehr linear. Berufliche Auszeiten, die früher stigmatisiert wurden, werden zunehmend als normal angesehen. Plattformen wie LinkedIn tragen dazu bei, indem sie 2022 die Funktion „Berufliche Auszeit hinzufügen“ einführten. Trotzdem zeigt eine aktuelle Studie von Boris Groysberg und Eric Lin, dass Lücken im Lebenslauf immer noch negative Auswirkungen auf die Karriere haben – insbesondere auf Gehalt und Einstellungschancen.


    Ein kultureller Wandel mit Einschränkungen

    Die Wahrnehmung von Lebenslauf-Lücken hat sich in den letzten Jahren verändert. Eine LinkedIn-Umfrage aus dem Jahr 2022 unter 23.000 Berufstätigen zeigte, dass fast zwei Drittel der Befragten eine berufliche Pause eingelegt hatten. Die Pandemie beschleunigte diesen Trend: Viele Beschäftigte mussten kurzfristig in Pflege- oder Familienrollen wechseln oder litten unter pandemiebedingten Kündigungen. Gleichzeitig teilen Menschen ihre beruflichen Unterbrechungen heute offener auf sozialen Plattformen, was das Thema weiter enttabuisiert.

    Doch trotz dieser kulturellen Verschiebung bleibt die Realität in der Arbeitswelt komplex. Eine Umfrage unter 400 Führungskräften auf LinkedIn im Jahr 2023 ergab, dass 61 % Lebenslauf-Lücken weiterhin als negatives Signal bewerten. Die häufigsten Gründe:

    • Zweifel an der Zuverlässigkeit (29 %),
    • mangelnde Motivation (27 %),
    • höheres Kündigungsrisiko (25 %) und
    • Kompetenzverlust (19 %).

    Wie Lebenslauf-Lücken die Einstellungschancen beeinflussen

    Ein Experiment von ResumeGo aus dem Jahr 2019 liefert weitere Hinweise darauf, dass Lebenslauf-Lücken Bewerber benachteiligen können. Die Forscher analysierten über 36.000 Bewerbungen mit unterschiedlichen Lücken und fanden heraus, dass:

    • Bewerbungen ohne Lücken eine Rückrufquote von 11 % hatten,
    • Lücken von einem oder zwei Jahren die Rückrufquote auf etwa 10 % reduzierten,
    • Lücken von drei Jahren oder mehr die Rückrufquote drastisch auf unter 5 % senkten.

    Interessant ist, dass die Angabe eines Grundes für die Lücke das Ergebnis verbessern kann. Bewerber, die beispielsweise eine Fortbildung als Grund nannten, hatten eine Rückrufquote von 8,5 %, während gesundheitliche Gründe bei etwa 7 % lagen. Ohne Angabe eines Grundes sank die Rückrufquote jedoch auf 4,3 %.


    Die finanziellen Auswirkungen von Lebenslauf-Lücken

    Neben der Einstellungschance wirkt sich eine Lücke im Lebenslauf auch auf die Gehaltsentwicklung aus. Groysberg und Lin analysierten Daten von Führungskräften, die zwischen 2004 und 2011 – während der globalen Finanzkrise – den Arbeitsplatz wechselten. Die Ergebnisse zeigen:

    1. Geringerer Gehaltszuwachs:
      Führungskräfte ohne Lücken erzielten im Schnitt eine Gehaltserhöhung von 22 %, während jene mit Lücken nur 14 % erreichten.
    2. Jüngere Führungskräfte sind stärker betroffen:
      Während Senior-Executives wie CXOs von der negativen Wirkung verschont bleiben, leiden jüngere Talente stärker unter Gehaltsverlusten, da ihre Karrierehistorie weniger etabliert ist.
    3. Größere Unternehmen diskriminieren stärker:
      Die negativen Auswirkungen von Lebenslauf-Lücken sind vor allem in Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden zu beobachten. Kleinere Unternehmen zeigen keine signifikanten Unterschiede.
    4. Geschlechtsspezifische Unterschiede:
      Frauen mit Lücken erfahren eine durchgehende Gehaltseinbuße von etwa 9 %, sowohl beim alten als auch beim neuen Arbeitgeber. Bei Männern ist der Effekt nur beim Jobwechsel messbar, was darauf hindeutet, dass Frauen stärker für wahrgenommene „Jobunterbrechungen“ bestraft werden.

    Fazit: Lebenslauf-Lücken bleiben ein zweischneidiges Schwert

    Die Forschung zeigt, dass Lebenslauf-Lücken heute zwar weniger stigmatisiert sind, aber immer noch als negatives Signal wahrgenommen werden. Besonders jüngere Führungskräfte und Frauen sind von den Auswirkungen betroffen. Arbeitgeber sollten ihre Einstellungskriterien überdenken und den Fokus auf Kompetenzen und Potenzial legen, statt sich auf vermeintlich eindeutige Signale wie Lebenslauf-Lücken zu verlassen.

    Doch wie können Bewerber am Besten mit Lücken im Lebenslauf umgehen? Die Antwort erfahren Sie hier.

  • 9. December 2024 -

    Quiet Quitting in Deutschland: Kein Trend zur stillen Kündigung laut Studie

    Der Begriff „Quiet Quitting“, der sich in den letzten Jahren zunehmend in den sozialen Medien verbreitet hat, beschreibt eine Haltung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die sich nur noch mit dem nötigsten Engagement in ihre Arbeit einbringen. Anders als bei einer tatsächlichen Kündigung oder einer „inneren Kündigung“ – bei der Beschäftigte geistig bereits aus dem Job ausgestiegen sind – geht es beim Quiet Quitting darum, minimalistische Arbeitsleistungen zu erbringen, ohne die extra Meile zu gehen. Als Ursache für dieses Phänomen wird oft ein Ungleichgewicht zwischen den geforderten Arbeitsanforderungen und der erlebten Wertschätzung durch den Arbeitgeber genannt, ebenso wie schlechte Arbeitsbedingungen, die die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten belasten.

    In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob Quiet Quitting tatsächlich einen Trend darstellt, der auch in Deutschland zu beobachten ist. Repräsentative Daten aus der BAuA-Arbeitszeitbefragung, die zwischen 2015 und 2021 durchgeführt wurde, werfen dabei einen differenzierten Blick auf die Entwicklungen hinsichtlich Arbeitszufriedenheit, Eigeninitiative und Wechselbereitschaft von Beschäftigten.

    Arbeitszufriedenheit bleibt hoch, Kündigungsabsicht sinkt

    Die BAuA-Arbeitszeitbefragung zeigt, dass die allgemeine Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten in Deutschland stabil bleibt. Zwischen 91 und 93 Prozent der Befragten gaben an, mit ihrer Arbeit insgesamt zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass sich das Phänomen des Quiet Quitting in Deutschland nicht breitflächig manifestiert – ganz im Gegenteil, die meisten Beschäftigten scheinen mit ihrer Arbeit weiterhin voll engagiert zu sein.

    Ein weiterer interessanter Befund der Befragung ist, dass die Absicht, den Arbeitsplatz zu wechseln, seit 2019 leicht zurückgegangen ist. Die Zahl der Beschäftigten mit einer hohen Fluktuationsabsicht hat sich zwischen 2019 und 2021 um zwei Prozentpunkte verringert. Dies könnte darauf hindeuten, dass viele Arbeitnehmer trotz der Diskussionen rund um Quiet Quitting nicht gewillt sind, den Arbeitgeber zu wechseln – möglicherweise aufgrund einer insgesamt stabilen Arbeitszufriedenheit oder fehlender Alternativen.

    Der Wunsch nach einer klareren Trennung von Arbeit und Privatleben wächst

    Ein anderer Punkt, der mit Quiet Quitting in Verbindung gebracht wird, ist der Wunsch nach einer klareren Trennung von Arbeitszeit und Freizeit. Dieser Wunsch hat laut der BAuA-Arbeitszeitbefragung seit 2015 tendenziell zugenommen. Im Jahr 2017 war die Wichtigkeit, Beruf und Privatleben zu trennen, besonders ausgeprägt. In den folgenden Jahren hat dieser Wunsch zwar leicht nachgelassen, jedoch liegt er immer noch über dem Niveau von 2015. Dies zeigt, dass Arbeitnehmer zunehmend Wert auf ihre Freizeit legen, was möglicherweise auch mit der Diskussion über Burnout und Work-Life-Balance zusammenhängt.

    Eigeninitiative zeigt einen leichten Rückgang

    Während die allgemeine Arbeitszufriedenheit und die Wechselbereitschaft stabil bleiben, ist in den letzten Jahren ein leichter Rückgang bei der Eigeninitiative der Beschäftigten zu beobachten. Die BAuA-Daten zeigen, dass der Anteil derjenigen, die bei der Arbeit aktiv Probleme angehen und eigenständig Initiative ergreifen, seit 2017 etwas zurückgegangen ist. Dies könnte als ein Indikator für eine allgemeine Müdigkeit oder Resignation gegenüber der Arbeit verstanden werden, auch wenn die Mehrheit der Beschäftigten weiterhin engagiert ist.

    Fazit: Kein klarer Trend zu Quiet Quitting in Deutschland

    Trotz der zunehmenden Diskussion um Quiet Quitting und einem möglichen Rückgang des Engagements von Arbeitnehmern zeigt die BAuA-Arbeitszeitbefragung, dass sich dieser Trend in Deutschland nicht in einem signifikanten Ausmaß niederschlägt. Die Arbeitszufriedenheit bleibt hoch, die Kündigungsabsicht nimmt sogar ab, und der Wunsch nach einer Trennung von Beruf und Privatleben bleibt stabil. Der leichte Rückgang der Eigeninitiative könnte auf eine gesunde Reaktion auf übermäßige Belastung und Arbeitsdruck hindeuten, jedoch ist dies kein eindeutiges Indiz für ein breites Phänomen des Quiet Quitting.

    Statt einer generellen „stillen Kündigung“ scheint es vielmehr so, dass die Arbeitnehmer in Deutschland zunehmend klare Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben setzen wollen, ohne dabei ihre Arbeit grundsätzlich zu entwerten oder zu vernachlässigen. Arbeitgeber sollten diese Entwicklungen im Auge behalten und darauf reagieren, indem sie mehr Wert auf die Anerkennung der Leistungen ihrer Mitarbeiter legen und eine bessere Balance zwischen Arbeitsanforderungen und Arbeitszeitgestaltung fördern.

  • 2. December 2024 -

    „Quiet Vacationing“: Der Trend, der den Job gefährden kann

    Im Zeitalter von Social Media und Remote Work ist ein neuer Trend unter den jüngeren Generationen aufgekommen: „Quiet Vacationing“. Dieser Begriff beschreibt das Phänomen, während des Urlaubs zu tun, als würde man arbeiten – ohne tatsächlich produktiv zu sein. Was auf TikTok als frecher Hack präsentiert wird, birgt jedoch rechtliche Risiken und kann für Arbeitnehmer ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen.

    Was steckt hinter „Quiet Vacationing“?

    Der Trend basiert auf dem bekannteren Phänomen des „Quiet Quitting“, bei dem Arbeitnehmer nur das Nötigste tun, um ihre Arbeitspflichten zu erfüllen, aber keine Extra-Mile mehr gehen. Beim „Quiet Vacationing“ geht es noch einen Schritt weiter: Angestellte täuschen vor, sie wären während ihres Urlaubs aktiv am Arbeiten, obwohl sie in Wahrheit einfach nur entspannen.

    Typische „Taktiken“ sind, dass man eine E-Mail zu später Stunde verschickt, um den Eindruck zu erwecken, man sei den ganzen Tag über beschäftigt gewesen, oder dass man Kollegen bittet, Aufgaben zu übernehmen, während man sich „freizeitlich“ betätigt.

    Dieser Trend ist besonders auf TikTok und in den USA weit verbreitet, hat aber mittlerweile auch in Deutschland Anhänger gefunden. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov glaubt jeder zehnte Deutsche, dass man ruhig mal heimlich vom Strand aus arbeiten kann, solange die Arbeit nicht leidet.

    Gefährliche Täuschung: Arbeitszeitbetrug

    Doch Juristen warnen, dass „Quiet Vacationing“ rechtliche Folgen haben kann. Arbeitnehmer, die bewusst ihre Arbeitszeit fälschlicherweise angeben, machen sich strafbar. Selbst wenn die Auswirkungen gering erscheinen, kann es zu Abmahnungen oder sogar einer fristlosen Kündigung kommen, wenn die Täuschung zu finanziellen Nachteilen für den Arbeitgeber führt.

    Ein weiteres Problem entsteht, wenn Arbeitnehmer während ihres Urlaubs ins Ausland arbeiten, ohne die Zustimmung ihres Arbeitgebers einzuholen. In diesem Fall könnten neben arbeitsrechtlichen Konsequenzen auch sozialversicherungsrechtliche und steuerrechtliche Probleme auftreten. Wenn etwa ein Unternehmen durch unerlaubte Auslandstätigkeiten des Mitarbeiters Steuern oder Sozialabgaben nicht korrekt abführt, kann dies ebenfalls ein Kündigungsgrund sein.

    Die Generation Z und die „Work-Life-Balance“

    Vor allem die Generation Z, also die 18- bis 24-Jährigen, sieht in „Quiet Vacationing“ eine Möglichkeit, ihre Work-Life-Balance zu verbessern und gleichzeitig ihre beruflichen Verpflichtungen zu erfüllen. In der Umfrage von YouGov geben nur sieben Prozent dieser Altersgruppe an, dass eine „Quiet Vacation“ bei ihrer Arbeit nicht möglich sei. Ältere Berufstätige sind dagegen deutlich skeptischer: 34 Prozent der über 55-Jährigen glauben, dass ihre Arbeit in einer solchen Urlaubsphase auffallen würde.

    Die junge Generation empfindet das heimliche Arbeiten im Urlaub als eine Möglichkeit, den Anforderungen des Arbeitsmarkts zu entkommen und gleichzeitig ihre Freizeit zu genießen. Doch die Juristin Curtze warnt: „Wer seinen Job nicht riskieren möchte, sollte auf keinen Fall einfach den Laptop einpacken und während der Arbeitszeit Urlaub machen.“

    Fazit: Der Preis des heimlichen Urlaubs

    „Quiet Vacationing“ mag auf den ersten Blick wie eine clevere Methode erscheinen, um Arbeit und Urlaub zu kombinieren, doch es birgt zahlreiche rechtliche Gefahren. Arbeitnehmer, die sich auf diesen Trend einlassen, riskieren nicht nur ihren Ruf, sondern auch ihre berufliche Existenz. Wer auf der Suche nach mehr Work-Life-Balance ist, sollte sich nicht auf fragwürdige Praktiken wie diese einlassen, sondern lieber auf transparente Kommunikation und klare Absprachen mit dem Arbeitgeber setzen.

    Die Generation Z sollte sich bewusst sein, dass das „heimliche Arbeiten“ im Urlaub mehr kostet als nur eine gute Zeit am Strand – es kann den Arbeitsplatz kosten.

  • 28. November 2024 -

    Employer Branding im Jahr 2024: Wie Unternehmen mit ihrer Marke im Wettbewerb um Talente erfolgreich sind

    Im Jahr 2024 stehen Unternehmen vor einer entscheidenden Herausforderung: Der Wettbewerb um Talente ist härter denn je, und Arbeitgeber müssen ihre Marken strategisch einsetzen, um die besten Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden. Der „Brand Finance Employer Brand Index (EBI) 2024“ liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie Unternehmen ihre Arbeitgebermarke stärken und sich in diesem intensiven Wettbewerb behaupten können.

    Arbeitsmarkt im Wandel: Herausforderungen für 2024

    Der Arbeitsmarkt zeigte sich im vergangenen Jahr resilienter als erwartet, trotz geopolitischer Unsicherheiten und steigender Inflation. Doch die Wirtschaft verlangsamt sich, und es wird ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) prognostiziert, dass 2024 etwa 2 Millionen Menschen weltweit in den Arbeitsmarkt eintreten werden, was den Druck auf die Unternehmen weiter erhöht. Um in diesem Umfeld erfolgreich zu bleiben, müssen Arbeitgeber ihre Strategien zur Mitarbeiterbindung optimieren und gleichzeitig die besten Talente ansprechen.

    Employer Branding als Schlüssel zur Talentgewinnung

    Employer Branding ist dabei der Eckpfeiler jeder erfolgreichen Personalstrategie. Immer mehr Kandidaten berücksichtigen bei ihrer Entscheidung, bei einem Unternehmen zu arbeiten oder zu bleiben, dessen Werte, Vision und Ruf. Die Studienergebnisse des Brand Finance Employer Brand Index zeigen, dass der Ruf eines Unternehmens als Arbeitgeber in der heutigen Zeit ein entscheidendes Kriterium für die Rekrutierung und Bindung von Talenten ist.

    Die Befragung von über 16.000 Arbeitnehmern in 16 Ländern hat aufschlussreiche Ergebnisse zu den Faktoren geliefert, die entscheiden, warum Menschen bei einem Unternehmen arbeiten wollen. Die Antworten wurden anschließend in eine treibende Faktorenanalyse einbezogen, um herauszufinden, welche Aspekte am wichtigsten für die Entscheidungsfindung sind.

    Unterschiedliche Einstellungen je nach Markt

    Eine interessante Erkenntnis der Studie ist, dass die Wahrnehmungen von Arbeitgebermarken je nach Land stark variieren. In den USA, Südkorea und der Türkei ist der Ruf einer Marke der wichtigste Faktor, warum Menschen einem Unternehmen beitreten. Im Gegensatz dazu spielt dieser Aspekt in Ländern wie Japan, China, Indien und Malaysia eine deutlich geringere Rolle. In den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Frankreich ist es für die Menschen wichtiger, dass ihre Arbeit sinnvoll und erfüllend ist.

    Besonders aufschlussreich sind auch die Unterschiede zwischen den Gründen, warum Menschen ein Unternehmen in Betracht ziehen, und den Faktoren, die letztlich entscheiden, ob sie bleiben. In den Ländern, in denen der Ruf der Marke eine große Rolle spielt, verliert dieser Faktor schnell an Bedeutung, wenn es um die langfristige Bindung geht. Stattdessen gewinnen Aspekte wie eine gute Work-Life-Balance, faire Gehälter und eine angenehme Unternehmenskultur an Bedeutung.

    Regionale Unterschiede in der Wahrnehmung von Branchen

    Die Studie zeigt auch, wie unterschiedlich verschiedene Branchen in verschiedenen Märkten wahrgenommen werden. Besonders auffällig sind die hohen Bewertungen der Marken in der Mode- und Airline-Branche. Puma, Adidas und Nike werden in ihren jeweiligen Heimatmärkten als herausragende Arbeitgeber wahrgenommen. In Deutschland liegt Puma mit einem Employer Brand Index von 98,5 von 100 Punkten auf dem ersten Platz, gefolgt von Adidas mit 96,6. Diese Marken zeichnen sich durch ihre starke interne Kultur, attraktive Arbeitsumfelder und ein starkes Wachstumspotenzial aus.

    Im Bereich der Luftfahrt hat sich Emirates (97,0) als führende Arbeitgebermarke in den Vereinigten Arabischen Emiraten etabliert, während Turkish Airlines (93,8) in der Türkei hervorragend abschneidet. Beide Airlines punkten vor allem mit einem klaren Fokus auf Mitarbeiterentwicklung, wettbewerbsfähigen Gehältern und einem positiven Arbeitsumfeld.

    Der Wandel in der Telekommunikationsbranche

    In der Telekommunikationsbranche hat sich die Wahrnehmung stark verändert. Während Marken wie Vodafone und BT in Europa und Nordamerika zunehmend mit Herausforderungen wie der Kommodifizierung ihrer Dienste kämpfen, haben Telekommunikationsmarken im Nahen Osten wie e& (etisalat), stc und Turkcel in ihren Heimatmärkten hervorragende Bewertungen erhalten. Besonders in den VAE und Saudi-Arabien wird die Telekommunikationsbranche als innovativ und zukunftsorientiert wahrgenommen.

    Banken und ihre Arbeitgebermarken

    Die Bankenbranche hat in Europa und Nordamerika mit einem Vertrauensverlust zu kämpfen, was sich auf die Wahrnehmung ihrer Arbeitgebermarken auswirkt. Im Gegensatz dazu genießen Banken in Südafrika, wie Standard Bank und First National Bank, eine hohe Anerkennung als Arbeitgeber. In diesen Märkten wird das Unternehmen vor allem für seine erstklassige Talentakquise und die Möglichkeit zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung geschätzt.

    Der Weg zum Erfolg: Was macht eine starke Arbeitgebermarke aus?

    Die Ergebnisse des Brand Finance Employer Brand Index 2024 zeigen, dass Unternehmen ihre Arbeitgebermarke nicht nur auf die Bedürfnisse zukünftiger Mitarbeiter ausrichten sollten, sondern auch auf die Faktoren, die bestehende Mitarbeiter dazu motivieren, dem Unternehmen treu zu bleiben. Arbeitgeber müssen daher eine Balance finden zwischen attraktiven Gehältern, einer klaren und inspirierenden Vision, einer positiven Unternehmenskultur und einer Work-Life-Balance, die den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht wird.

    Die Erkenntnisse der Studie bieten Unternehmen wertvolle Hinweise, wie sie ihre Employer Brand gezielt verbessern können, um in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein. Wer sich als attraktiver Arbeitgeber positioniert, der nicht nur hohe Gehälter zahlt, sondern auch ein erfüllendes Arbeitsumfeld bietet, wird langfristig die besten Talente anziehen und halten.