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Wie Bewerber Lücken im Lebenslauf füllen können

Posted by / 19. Dezember 2024 / Categories: Lebenslauf / -

Lebenslauf-Lücken sind kein Karrierehindernis mehr – vorausgesetzt, Bewerber wissen, wie sie diese strategisch erklären und positiv darstellen. Hier sind einige bewährte Strategien, um mit Lücken im Lebenslauf umzugehen:


1. Offenheit und Ehrlichkeit

Stellen Sie die Lücke in Ihrem Lebenslauf nicht als etwas dar, das Sie verstecken müssen. Personalverantwortliche schätzen Authentizität. Geben Sie die Gründe für Ihre Pause offen und klar an, indem Sie z. B. die Lücken im Lebenslauf wie folgt füllen:

  • Fortbildung: „In dieser Zeit habe ich eine Weiterbildung im Bereich XY abgeschlossen.“
  • Familienzeit: „Ich habe eine Auszeit genommen, um mich um ein krankes Familienmitglied zu kümmern.“
  • Gesundheit: „Ich habe eine Pause eingelegt, um gesundheitliche Herausforderungen zu bewältigen und bin jetzt wieder vollständig einsatzfähig.“

Dabei sollten Sie die Erklärung kurz halten und den Fokus auf die positiven Aspekte richten.


2. Lücke im Lebenslauf aktiv füllen

Falls möglich, nutzen Sie die Zeit während der Pause sinnvoll. Das können Sie bei Bewerbungen gezielt hervorheben:

  • Weiterbildung: Absolvieren Sie Online-Kurse, Zertifizierungen oder Seminare. Plattformen wie Coursera, LinkedIn Learning oder Udemy bieten flexible Optionen.
  • Ehrenamt: Freiwilligenarbeit oder gemeinnützige Tätigkeiten zeigen Engagement und soziale Verantwortung.
  • Freiberufliche Tätigkeiten: Selbst kleine Projekte, wie Freelance-Arbeiten, können wertvolle Berufserfahrung darstellen.

3. Transferable Skills betonen

Lücken können Gelegenheiten sein, übertragbare Fähigkeiten zu entwickeln. Kommunizieren Sie diese klar und füllen Sie Lücken im Lebenslauf damit:

  • Zeitmanagement: Beispielsweise bei der Betreuung von Familienmitgliedern.
  • Selbstorganisation: Wenn Sie sich selbstständig weitergebildet haben.
  • Soft Skills: Empathie, Resilienz und Problemlösungsfähigkeit sind in vielen Berufen gefragt.

4. Der richtige Umgang im Bewerbungsgespräch

Im Gespräch werden Lücken oft angesprochen. Bereiten Sie sich auf diese Fragen vor:

  • Seien Sie selbstbewusst: Geben Sie die Gründe an, ohne sich zu rechtfertigen.
  • Fokus auf das Positive: Erklären Sie, wie die Pause Sie persönlich oder beruflich gestärkt hat.
  • Schluss mit der Lücke: Lenken Sie die Aufmerksamkeit auf Ihre aktuellen Fähigkeiten und Qualifikationen.

Beispielantwort:
„Nach meiner letzten Position habe ich eine berufliche Auszeit genommen, um mich gezielt weiterzubilden und meine Kenntnisse im Bereich XY zu vertiefen. Dadurch fühle ich mich heute besser vorbereitet, diese Fähigkeiten in einem neuen Umfeld einzusetzen.“


5. Lebenslauf und Anschreiben optimieren

Strukturieren Sie Ihre Unterlagen so, dass die Lücke weniger ins Auge fällt:

  • Skill-basierter Lebenslauf: Betonen Sie Fähigkeiten und Erfolge, statt die Chronologie in den Vordergrund zu stellen.
  • Berufsbezogene Titel: Führen Sie relevante Tätigkeiten während der Pause mit einem aussagekräftigen Titel auf, z. B. „Freiberuflicher Berater“ oder „Weiterbildungsjahr“.
  • Kurze Erklärung: Fügen Sie bei längeren Pausen eine kurze Notiz hinzu, z. B. „Berufliche Auszeit für Weiterbildung und persönliche Entwicklung.“

6. Netzwerke nutzen

Empfehlungen von früheren Kollegen oder Vorgesetzten können Vertrauen schaffen und den Fokus von einer Lebenslauf-Lücke ablenken. Nutzen Sie Plattformen wie LinkedIn, um Verbindungen zu stärken und Ihre Erfahrungen sichtbar zu machen.


Fazit

Eine Lücke im Lebenslauf ist kein Karriere-Killer – solange Sie sie proaktiv und authentisch erklären. Mit der richtigen Vorbereitung und Kommunikation können Sie Lücken in eine Chance verwandeln, Ihre Kompetenzen und Ihre persönliche Entwicklung zu präsentieren.

Lücke im Lebenslauf: Diese Konsequenzen hat das für Ihre Karriere

Posted by / 16. Dezember 2024 / Categories: Lebenslauf, Studien / -

Karrieren verlaufen heute nicht mehr linear. Berufliche Auszeiten, die früher stigmatisiert wurden, werden zunehmend als normal angesehen. Plattformen wie LinkedIn tragen dazu bei, indem sie 2022 die Funktion „Berufliche Auszeit hinzufügen“ einführten. Trotzdem zeigt eine aktuelle Studie von Boris Groysberg und Eric Lin, dass Lücken im Lebenslauf immer noch negative Auswirkungen auf die Karriere haben – insbesondere auf Gehalt und Einstellungschancen.


Ein kultureller Wandel mit Einschränkungen

Die Wahrnehmung von Lebenslauf-Lücken hat sich in den letzten Jahren verändert. Eine LinkedIn-Umfrage aus dem Jahr 2022 unter 23.000 Berufstätigen zeigte, dass fast zwei Drittel der Befragten eine berufliche Pause eingelegt hatten. Die Pandemie beschleunigte diesen Trend: Viele Beschäftigte mussten kurzfristig in Pflege- oder Familienrollen wechseln oder litten unter pandemiebedingten Kündigungen. Gleichzeitig teilen Menschen ihre beruflichen Unterbrechungen heute offener auf sozialen Plattformen, was das Thema weiter enttabuisiert.

Doch trotz dieser kulturellen Verschiebung bleibt die Realität in der Arbeitswelt komplex. Eine Umfrage unter 400 Führungskräften auf LinkedIn im Jahr 2023 ergab, dass 61 % Lebenslauf-Lücken weiterhin als negatives Signal bewerten. Die häufigsten Gründe:

  • Zweifel an der Zuverlässigkeit (29 %),
  • mangelnde Motivation (27 %),
  • höheres Kündigungsrisiko (25 %) und
  • Kompetenzverlust (19 %).

Wie Lebenslauf-Lücken die Einstellungschancen beeinflussen

Ein Experiment von ResumeGo aus dem Jahr 2019 liefert weitere Hinweise darauf, dass Lebenslauf-Lücken Bewerber benachteiligen können. Die Forscher analysierten über 36.000 Bewerbungen mit unterschiedlichen Lücken und fanden heraus, dass:

  • Bewerbungen ohne Lücken eine Rückrufquote von 11 % hatten,
  • Lücken von einem oder zwei Jahren die Rückrufquote auf etwa 10 % reduzierten,
  • Lücken von drei Jahren oder mehr die Rückrufquote drastisch auf unter 5 % senkten.

Interessant ist, dass die Angabe eines Grundes für die Lücke das Ergebnis verbessern kann. Bewerber, die beispielsweise eine Fortbildung als Grund nannten, hatten eine Rückrufquote von 8,5 %, während gesundheitliche Gründe bei etwa 7 % lagen. Ohne Angabe eines Grundes sank die Rückrufquote jedoch auf 4,3 %.


Die finanziellen Auswirkungen von Lebenslauf-Lücken

Neben der Einstellungschance wirkt sich eine Lücke im Lebenslauf auch auf die Gehaltsentwicklung aus. Groysberg und Lin analysierten Daten von Führungskräften, die zwischen 2004 und 2011 – während der globalen Finanzkrise – den Arbeitsplatz wechselten. Die Ergebnisse zeigen:

  1. Geringerer Gehaltszuwachs:
    Führungskräfte ohne Lücken erzielten im Schnitt eine Gehaltserhöhung von 22 %, während jene mit Lücken nur 14 % erreichten.
  2. Jüngere Führungskräfte sind stärker betroffen:
    Während Senior-Executives wie CXOs von der negativen Wirkung verschont bleiben, leiden jüngere Talente stärker unter Gehaltsverlusten, da ihre Karrierehistorie weniger etabliert ist.
  3. Größere Unternehmen diskriminieren stärker:
    Die negativen Auswirkungen von Lebenslauf-Lücken sind vor allem in Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden zu beobachten. Kleinere Unternehmen zeigen keine signifikanten Unterschiede.
  4. Geschlechtsspezifische Unterschiede:
    Frauen mit Lücken erfahren eine durchgehende Gehaltseinbuße von etwa 9 %, sowohl beim alten als auch beim neuen Arbeitgeber. Bei Männern ist der Effekt nur beim Jobwechsel messbar, was darauf hindeutet, dass Frauen stärker für wahrgenommene „Jobunterbrechungen“ bestraft werden.

Fazit: Lebenslauf-Lücken bleiben ein zweischneidiges Schwert

Die Forschung zeigt, dass Lebenslauf-Lücken heute zwar weniger stigmatisiert sind, aber immer noch als negatives Signal wahrgenommen werden. Besonders jüngere Führungskräfte und Frauen sind von den Auswirkungen betroffen. Arbeitgeber sollten ihre Einstellungskriterien überdenken und den Fokus auf Kompetenzen und Potenzial legen, statt sich auf vermeintlich eindeutige Signale wie Lebenslauf-Lücken zu verlassen.

Doch wie können Bewerber am Besten mit Lücken im Lebenslauf umgehen? Die Antwort erfahren Sie hier.