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Würden Sie Ihren Arbeitgeber einem Freund oder einer Freundin weiterempfehlen?

Posted by / 18. November 2024 / Categories: Human Resources, Studien / -

Die Frage, ob Beschäftigte ihren Arbeitgeber weiterempfehlen würden, ist ein starker Indikator für die Arbeitszufriedenheit und die Qualität der Arbeitsbedingungen. Unternehmen, die in diesem Bereich punkten, profitieren von einem positiven Image, das nicht nur die Mitarbeitermotivation steigert, sondern auch die Rekrutierung neuer Talente erleichtert. Doch welche Faktoren beeinflussen diese Empfehlungsbereitschaft besonders stark? Ein Blick auf die Zahlen des DGB – Index Gute Arbeit Report 2024 gibt Aufschluss.

1. Wertschätzung durch Vorgesetzte: Der Schlüssel zur Zufriedenheit

Eine der stärksten Korrelationen zeigt sich bei der Wertschätzung durch Vorgesetzte. Bei ausgeprägter Wertschätzung empfehlen 81 % der Beschäftigten ihren Arbeitgeber weiter. Fehlt diese Wertschätzung, sinkt die Empfehlungsquote dramatisch auf 35 %. Wertschätzung fördert nicht nur die Motivation, sondern schafft ein Arbeitsklima, in dem sich Mitarbeiter respektiert und anerkannt fühlen.

2. Identifikation mit der Arbeit: Leidenschaft zahlt sich aus

Wer sich mit seiner Arbeit identifiziert, ist eher bereit, seinen Arbeitgeber zu empfehlen. Bei hoher Identifikation liegt die Empfehlungsquote bei 72 %, während sie bei geringer Identifikation auf 34 % absackt. Dies zeigt, wie wichtig es für Unternehmen ist, klare Werte zu kommunizieren und Mitarbeitende in ihrer Rolle zu stärken.

3. Respektlose Behandlung: Ein sicherer Weg zur Abwanderung

Ein respektvoller Umgang ist ein Muss für eine positive Arbeitsatmosphäre. Beschäftigte, die selten respektlos behandelt werden, empfehlen ihren Arbeitgeber zu 72 % weiter. Wird jedoch häufiger respektlos mit ihnen umgegangen, sinkt die Quote auf alarmierende 32 %. Respekt ist also nicht nur eine Frage der Höflichkeit, sondern eine Basis für Loyalität.

4. Sicherheit des Arbeitsplatzes: Stabilität schafft Vertrauen

Die Angst um den Arbeitsplatz hat ebenfalls großen Einfluss. Beschäftigte, die sich selten Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen, empfehlen ihren Arbeitgeber zu 71 % weiter. Bei häufigen Sorgen sind es nur 32 %. Hier zeigt sich, wie wichtig transparente Kommunikation und ein Gefühl von Stabilität sind.

5. Einkommen: Fairness zahlt sich aus

Ein angemessenes Einkommen wirkt sich ebenfalls stark auf die Empfehlungsbereitschaft aus. Wo Beschäftigte ihr Einkommen als angemessen empfinden, liegt die Quote bei 80 %. Ist das Einkommen unangemessen, fällt sie auf 49 %. Fairness und Transparenz bei der Entlohnung sind also entscheidend für die Attraktivität eines Arbeitgebers.

6. Kollegialität: Teamgeist als Erfolgsfaktor

Ein starkes Teamgefüge wirkt sich positiv auf die Arbeitgeberbewertung aus. Dort, wo Kollegialität gefördert wird, empfehlen 82 % der Beschäftigten ihren Arbeitgeber weiter. Bei geringer Kollegialität sinkt die Quote auf 37 %. Unternehmen, die den Teamgeist fördern, schaffen ein Umfeld, in dem sich Mitarbeitende wohlfühlen.

7. Weiterbildungsmöglichkeiten: Investitionen in die Zukunft

Weiterbildung ist ein weiterer wichtiger Faktor. Mitarbeitende mit Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten empfehlen ihren Arbeitgeber zu 80 % weiter. Fehlen diese Möglichkeiten, sinkt die Quote auf 50 %. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, in die persönliche und berufliche Entwicklung der Mitarbeitenden zu investieren.

Fazit: Gute Arbeitsbedingungen schaffen Weiterempfehlungen

Die Daten sprechen eine klare Sprache: Arbeitgeber, die Wert auf Wertschätzung, Respekt, Stabilität, faire Bezahlung und Weiterentwicklung legen, können auf eine hohe Empfehlungsquote zählen. Diese Faktoren sind nicht nur für die Zufriedenheit der aktuellen Mitarbeitenden entscheidend, sondern auch für den langfristigen Erfolg des Unternehmens. Ein Arbeitgeber, der für ein positives Arbeitsklima sorgt, wird nicht nur empfohlen – er wird auch attraktiver für zukünftige Talente.

Karriere-Websites 2023: Zwiespältige Bilanz trotz Fachkräftemangel

Posted by / 17. November 2023 / Categories: Human Resources, Studien / Tags: , / -

Die Hochschule RheinMain hat kürzlich ihre 13. Studie über die Karriere-Websites bedeutender Arbeitgeber in Deutschland veröffentlicht. Diese Untersuchung wirft einen Blick auf die Qualität der digitalen Präsenz von Unternehmen, die eine entscheidende Rolle im Personalmarketing und Recruiting spielt. Überraschend offenbart die Studie, dass trotz des anhaltenden Fachkräftemangels nur geringe Verbesserungen bei den Karriere-Websites zu verzeichnen sind.

Kontinuierliche Stagnation trotz „War for Talents“

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen den weitverbreiteten Beschwerden über den Fachkräftemangel und dem tatsächlichen Handeln in vielen Personalabteilungen. Die Qualität der Karriere-Websites, die als zentraler Dreh- und Angelpunkt im Personalmarketing und Recruiting gelten, hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Dies wirft Fragen auf, insbesondere angesichts des intensivierten „War for Talents“, den viele Unternehmen führen.

Karriere-Websites als Schlüssel zur Bewerbergewinnung

Prof. Dr. Thorsten Petry vom Fachbereich Design Informatik Medien der HSRM betont die anhaltende Bedeutung der Karriere-Websites für potenzielle Bewerber. Obwohl die Candidate Journey oft auf anderen Plattformen beginnt, erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt fast immer ein Wechsel auf die Karriere-Website eines interessanten Unternehmens. Die Studie bekräftigt diese Wahrnehmung und zeigt, dass die Qualität dieser Websites einen erheblichen Einfluss auf die Entscheidung potenzieller Bewerber hat.

Spannende Erkenntnisse aus der Stichprobe

Die Untersuchung umfasste 126 Unternehmen, darunter nicht nur die größten und beliebtesten Arbeitgeber Deutschlands, sondern auch wichtige Mittelständler und große öffentliche Arbeitgeber. Die Ergebnisse zeigten eine große Bandbreite in der Qualität der Karriere-Websites. Während einige Unternehmen sehr gut abschnitten, hatten andere erhebliche Optimierungspotenziale.

Die Top 3 Karriere-Websites 2023

Die Studie kürte die Karriere-Website von Otto zum Gesamtsieger. Nach zwei zweiten Plätzen in den Vorjahren konnte Otto in diesem Jahr die Spitze erobern. Die REWE-Gruppe und Lidl belegten die weiteren Podiumsplätze. Karriere-Websites von Unternehmen aus der Banken-, Versicherungs- oder Finanzdienstleistungsbranche waren nicht unter den Top20.

Herausforderungen und Potenziale

Die Analyse der Studienergebnisse zeigt, dass die größten Optimierungspotenziale im Bereich der Funktionalität und Interaktion liegen. Trotz neuer technischer Herausforderungen und Möglichkeiten hat sich hier wenig getan. Unternehmen könnten beispielsweise besser darin sein, Leads zu generieren, indem sie potenziellen Bewerbern die Möglichkeit bieten, einfachen Kontakt aufzunehmen.

Schlussbetrachtung

Die Studie „Karriere-Websites 2023“ der Hochschule RheinMain wirft einen kritischen Blick auf die digitale Präsenz von Unternehmen und deren Anstrengungen, im Wettbewerb um Talente zu bestehen. Trotz des anhaltenden Fachkräftemangels bleibt die Qualität der Karriere-Websites eine Baustelle für viele Unternehmen, die den „War for Talents“ erfolgreich bestreiten möchten.