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Employer Branding im Jahr 2024: Wie Unternehmen mit ihrer Marke im Wettbewerb um Talente erfolgreich sind

Posted by / 28. November 2024 / Categories: Studien / -

Im Jahr 2024 stehen Unternehmen vor einer entscheidenden Herausforderung: Der Wettbewerb um Talente ist härter denn je, und Arbeitgeber müssen ihre Marken strategisch einsetzen, um die besten Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden. Der „Brand Finance Employer Brand Index (EBI) 2024“ liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie Unternehmen ihre Arbeitgebermarke stärken und sich in diesem intensiven Wettbewerb behaupten können.

Arbeitsmarkt im Wandel: Herausforderungen für 2024

Der Arbeitsmarkt zeigte sich im vergangenen Jahr resilienter als erwartet, trotz geopolitischer Unsicherheiten und steigender Inflation. Doch die Wirtschaft verlangsamt sich, und es wird ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) prognostiziert, dass 2024 etwa 2 Millionen Menschen weltweit in den Arbeitsmarkt eintreten werden, was den Druck auf die Unternehmen weiter erhöht. Um in diesem Umfeld erfolgreich zu bleiben, müssen Arbeitgeber ihre Strategien zur Mitarbeiterbindung optimieren und gleichzeitig die besten Talente ansprechen.

Employer Branding als Schlüssel zur Talentgewinnung

Employer Branding ist dabei der Eckpfeiler jeder erfolgreichen Personalstrategie. Immer mehr Kandidaten berücksichtigen bei ihrer Entscheidung, bei einem Unternehmen zu arbeiten oder zu bleiben, dessen Werte, Vision und Ruf. Die Studienergebnisse des Brand Finance Employer Brand Index zeigen, dass der Ruf eines Unternehmens als Arbeitgeber in der heutigen Zeit ein entscheidendes Kriterium für die Rekrutierung und Bindung von Talenten ist.

Die Befragung von über 16.000 Arbeitnehmern in 16 Ländern hat aufschlussreiche Ergebnisse zu den Faktoren geliefert, die entscheiden, warum Menschen bei einem Unternehmen arbeiten wollen. Die Antworten wurden anschließend in eine treibende Faktorenanalyse einbezogen, um herauszufinden, welche Aspekte am wichtigsten für die Entscheidungsfindung sind.

Unterschiedliche Einstellungen je nach Markt

Eine interessante Erkenntnis der Studie ist, dass die Wahrnehmungen von Arbeitgebermarken je nach Land stark variieren. In den USA, Südkorea und der Türkei ist der Ruf einer Marke der wichtigste Faktor, warum Menschen einem Unternehmen beitreten. Im Gegensatz dazu spielt dieser Aspekt in Ländern wie Japan, China, Indien und Malaysia eine deutlich geringere Rolle. In den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Frankreich ist es für die Menschen wichtiger, dass ihre Arbeit sinnvoll und erfüllend ist.

Besonders aufschlussreich sind auch die Unterschiede zwischen den Gründen, warum Menschen ein Unternehmen in Betracht ziehen, und den Faktoren, die letztlich entscheiden, ob sie bleiben. In den Ländern, in denen der Ruf der Marke eine große Rolle spielt, verliert dieser Faktor schnell an Bedeutung, wenn es um die langfristige Bindung geht. Stattdessen gewinnen Aspekte wie eine gute Work-Life-Balance, faire Gehälter und eine angenehme Unternehmenskultur an Bedeutung.

Regionale Unterschiede in der Wahrnehmung von Branchen

Die Studie zeigt auch, wie unterschiedlich verschiedene Branchen in verschiedenen Märkten wahrgenommen werden. Besonders auffällig sind die hohen Bewertungen der Marken in der Mode- und Airline-Branche. Puma, Adidas und Nike werden in ihren jeweiligen Heimatmärkten als herausragende Arbeitgeber wahrgenommen. In Deutschland liegt Puma mit einem Employer Brand Index von 98,5 von 100 Punkten auf dem ersten Platz, gefolgt von Adidas mit 96,6. Diese Marken zeichnen sich durch ihre starke interne Kultur, attraktive Arbeitsumfelder und ein starkes Wachstumspotenzial aus.

Im Bereich der Luftfahrt hat sich Emirates (97,0) als führende Arbeitgebermarke in den Vereinigten Arabischen Emiraten etabliert, während Turkish Airlines (93,8) in der Türkei hervorragend abschneidet. Beide Airlines punkten vor allem mit einem klaren Fokus auf Mitarbeiterentwicklung, wettbewerbsfähigen Gehältern und einem positiven Arbeitsumfeld.

Der Wandel in der Telekommunikationsbranche

In der Telekommunikationsbranche hat sich die Wahrnehmung stark verändert. Während Marken wie Vodafone und BT in Europa und Nordamerika zunehmend mit Herausforderungen wie der Kommodifizierung ihrer Dienste kämpfen, haben Telekommunikationsmarken im Nahen Osten wie e& (etisalat), stc und Turkcel in ihren Heimatmärkten hervorragende Bewertungen erhalten. Besonders in den VAE und Saudi-Arabien wird die Telekommunikationsbranche als innovativ und zukunftsorientiert wahrgenommen.

Banken und ihre Arbeitgebermarken

Die Bankenbranche hat in Europa und Nordamerika mit einem Vertrauensverlust zu kämpfen, was sich auf die Wahrnehmung ihrer Arbeitgebermarken auswirkt. Im Gegensatz dazu genießen Banken in Südafrika, wie Standard Bank und First National Bank, eine hohe Anerkennung als Arbeitgeber. In diesen Märkten wird das Unternehmen vor allem für seine erstklassige Talentakquise und die Möglichkeit zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung geschätzt.

Der Weg zum Erfolg: Was macht eine starke Arbeitgebermarke aus?

Die Ergebnisse des Brand Finance Employer Brand Index 2024 zeigen, dass Unternehmen ihre Arbeitgebermarke nicht nur auf die Bedürfnisse zukünftiger Mitarbeiter ausrichten sollten, sondern auch auf die Faktoren, die bestehende Mitarbeiter dazu motivieren, dem Unternehmen treu zu bleiben. Arbeitgeber müssen daher eine Balance finden zwischen attraktiven Gehältern, einer klaren und inspirierenden Vision, einer positiven Unternehmenskultur und einer Work-Life-Balance, die den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht wird.

Die Erkenntnisse der Studie bieten Unternehmen wertvolle Hinweise, wie sie ihre Employer Brand gezielt verbessern können, um in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein. Wer sich als attraktiver Arbeitgeber positioniert, der nicht nur hohe Gehälter zahlt, sondern auch ein erfüllendes Arbeitsumfeld bietet, wird langfristig die besten Talente anziehen und halten.

Teilzeitarbeit als Lösung zur Fachkräftesicherung

Posted by / 21. November 2024 / Categories: Human Resources / -

Die Fachkräftesicherung ist eines der drängendsten Themen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Ein möglicher Ansatzpunkt zur Entschärfung des Problems liegt in der Erhöhung der Arbeitszeiten von Teilzeitbeschäftigten. Angesichts der Tatsache, dass fast jede*r dritte Beschäftigte (31 %) in Deutschland in Teilzeit arbeitet, bietet dieses Modell theoretisch ein enormes Potenzial. Doch die Umsetzung ist komplex und erfordert ein sensibles Vorgehen – insbesondere mit Blick auf die Gründe für Teilzeitarbeit und die bestehenden Unterstützungsstrukturen.


Wer arbeitet in Teilzeit? Ein Blick auf die Zahlen

Teilzeitarbeit ist in Deutschland weit verbreitet, jedoch stark geschlechtsspezifisch ausgeprägt. Während nur 13 % der Männer in Teilzeit tätig sind, arbeiten mehr als die Hälfte der Frauen (52 %) weniger als 35 Stunden pro Woche. Auch die Qualifikation spielt eine Rolle: Teilzeitarbeit ist bei Arbeitnehmerinnen ohne berufsqualifizierenden Abschluss besonders häufig (46 %), aber auch ausgebildete Fachkräfte arbeiten oft in Teilzeit – etwa 31 % der Beschäftigten mit Lehre oder Berufsfachschulabschluss und 23 % der Meisterinnen und Techniker*innen.

In Berufen mit Fachkräftemangel, etwa der Altenpflege (63 % Teilzeitquote), der Sozialarbeit (52 %) und der Krankenpflege (50 %), ist Teilzeitarbeit besonders verbreitet. Diese Branchen zeigen, dass Fachkräftepotenzial in Teilzeitbeschäftigung zwar vorhanden, jedoch durch strukturelle und persönliche Hürden gebremst wird.


Gründe für Teilzeitarbeit: Familienpflichten und Belastungen im Fokus

Der Hauptgrund für Teilzeitarbeit ist die Vereinbarkeit von Beruf und Sorgearbeit. Mehr als die Hälfte (56 %) aller Teilzeitbeschäftigten gibt an, ihre Arbeitszeit für die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen reduziert zu haben. Frauen sind davon deutlich häufiger betroffen (64 %) als Männer (27 %). Dies unterstreicht die nach wie vor ungleiche Verteilung von Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern.

Neben familiären Verpflichtungen gibt es weitere Gründe, die eine Vollzeitbeschäftigung verhindern:

  • Private Interessen: 50 % der Teilzeitbeschäftigten möchten mehr Zeit für persönliche Belange.
  • Arbeitsbelastung: 39 % nennen eine zu hohe berufliche Belastung als Ursache für die Reduzierung ihrer Arbeitszeit.
  • Gesundheitliche Einschränkungen: 17 % der Teilzeitbeschäftigten arbeiten weniger Stunden aus gesundheitlichen Gründen.

Potenziale erschließen: Was Unternehmen tun können

Um das Fachkräftepotenzial von Teilzeitbeschäftigten zu aktivieren, müssen Unternehmen Rahmenbedingungen schaffen, die den Bedürfnissen dieser Arbeitnehmer*innen gerecht werden. Insbesondere die Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielt dabei eine Schlüsselrolle. Derzeit fehlt es jedoch häufig an ausreichender Unterstützung:

  • Kinderbetreuung: Nur 33 % der Beschäftigten geben an, dass ihr Arbeitgeber in (sehr) hohem Maß Betreuungsangebote oder andere Hilfen bereitstellt.
  • Pflege von Angehörigen: Auch hier fühlen sich nur 34 % der Beschäftigten durch den Arbeitgeber gut unterstützt.

Maßnahmen für mehr Vereinbarkeit

Um die Arbeitszeiten von Teilzeitbeschäftigten zu erhöhen, könnten folgende Maßnahmen helfen:

  1. Flexible Arbeitszeitmodelle: Teilzeitkräfte sollten die Möglichkeit haben, ihre Arbeitszeiten schrittweise und individuell anzupassen.
  2. Betriebliche Betreuungsangebote: Kinderbetreuung am Arbeitsplatz oder finanzielle Zuschüsse können die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern.
  3. Entlastung bei familiären Pflichten: Freistellungsmodelle oder Unterstützungsnetzwerke für die Pflege von Angehörigen sind wichtige Ansätze.
  4. Belastung minimieren: Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der mentalen Gesundheit sind essenziell, um Teilzeitkräfte langfristig zu entlasten und ihre Bereitschaft zur Stundenaufstockung zu fördern.

Fazit: Teilzeitarbeit als Schlüssel zur Fachkräftesicherung

Das Fachkräftepotenzial von Teilzeitbeschäftigten ist erheblich, doch dessen Ausschöpfung erfordert umfassende betriebliche und gesellschaftliche Veränderungen. Vor allem Frauen, die den Großteil der Sorgearbeit übernehmen, müssen stärker entlastet und unterstützt werden.

Nur durch gezielte Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, flexible Arbeitszeitmodelle und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen können Unternehmen das volle Potenzial der Teilzeitarbeit nutzen – und so einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten.

Würden Sie Ihren Arbeitgeber einem Freund oder einer Freundin weiterempfehlen?

Posted by / 18. November 2024 / Categories: Human Resources, Studien / -

Die Frage, ob Beschäftigte ihren Arbeitgeber weiterempfehlen würden, ist ein starker Indikator für die Arbeitszufriedenheit und die Qualität der Arbeitsbedingungen. Unternehmen, die in diesem Bereich punkten, profitieren von einem positiven Image, das nicht nur die Mitarbeitermotivation steigert, sondern auch die Rekrutierung neuer Talente erleichtert. Doch welche Faktoren beeinflussen diese Empfehlungsbereitschaft besonders stark? Ein Blick auf die Zahlen des DGB – Index Gute Arbeit Report 2024 gibt Aufschluss.

1. Wertschätzung durch Vorgesetzte: Der Schlüssel zur Zufriedenheit

Eine der stärksten Korrelationen zeigt sich bei der Wertschätzung durch Vorgesetzte. Bei ausgeprägter Wertschätzung empfehlen 81 % der Beschäftigten ihren Arbeitgeber weiter. Fehlt diese Wertschätzung, sinkt die Empfehlungsquote dramatisch auf 35 %. Wertschätzung fördert nicht nur die Motivation, sondern schafft ein Arbeitsklima, in dem sich Mitarbeiter respektiert und anerkannt fühlen.

2. Identifikation mit der Arbeit: Leidenschaft zahlt sich aus

Wer sich mit seiner Arbeit identifiziert, ist eher bereit, seinen Arbeitgeber zu empfehlen. Bei hoher Identifikation liegt die Empfehlungsquote bei 72 %, während sie bei geringer Identifikation auf 34 % absackt. Dies zeigt, wie wichtig es für Unternehmen ist, klare Werte zu kommunizieren und Mitarbeitende in ihrer Rolle zu stärken.

3. Respektlose Behandlung: Ein sicherer Weg zur Abwanderung

Ein respektvoller Umgang ist ein Muss für eine positive Arbeitsatmosphäre. Beschäftigte, die selten respektlos behandelt werden, empfehlen ihren Arbeitgeber zu 72 % weiter. Wird jedoch häufiger respektlos mit ihnen umgegangen, sinkt die Quote auf alarmierende 32 %. Respekt ist also nicht nur eine Frage der Höflichkeit, sondern eine Basis für Loyalität.

4. Sicherheit des Arbeitsplatzes: Stabilität schafft Vertrauen

Die Angst um den Arbeitsplatz hat ebenfalls großen Einfluss. Beschäftigte, die sich selten Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen, empfehlen ihren Arbeitgeber zu 71 % weiter. Bei häufigen Sorgen sind es nur 32 %. Hier zeigt sich, wie wichtig transparente Kommunikation und ein Gefühl von Stabilität sind.

5. Einkommen: Fairness zahlt sich aus

Ein angemessenes Einkommen wirkt sich ebenfalls stark auf die Empfehlungsbereitschaft aus. Wo Beschäftigte ihr Einkommen als angemessen empfinden, liegt die Quote bei 80 %. Ist das Einkommen unangemessen, fällt sie auf 49 %. Fairness und Transparenz bei der Entlohnung sind also entscheidend für die Attraktivität eines Arbeitgebers.

6. Kollegialität: Teamgeist als Erfolgsfaktor

Ein starkes Teamgefüge wirkt sich positiv auf die Arbeitgeberbewertung aus. Dort, wo Kollegialität gefördert wird, empfehlen 82 % der Beschäftigten ihren Arbeitgeber weiter. Bei geringer Kollegialität sinkt die Quote auf 37 %. Unternehmen, die den Teamgeist fördern, schaffen ein Umfeld, in dem sich Mitarbeitende wohlfühlen.

7. Weiterbildungsmöglichkeiten: Investitionen in die Zukunft

Weiterbildung ist ein weiterer wichtiger Faktor. Mitarbeitende mit Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten empfehlen ihren Arbeitgeber zu 80 % weiter. Fehlen diese Möglichkeiten, sinkt die Quote auf 50 %. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, in die persönliche und berufliche Entwicklung der Mitarbeitenden zu investieren.

Fazit: Gute Arbeitsbedingungen schaffen Weiterempfehlungen

Die Daten sprechen eine klare Sprache: Arbeitgeber, die Wert auf Wertschätzung, Respekt, Stabilität, faire Bezahlung und Weiterentwicklung legen, können auf eine hohe Empfehlungsquote zählen. Diese Faktoren sind nicht nur für die Zufriedenheit der aktuellen Mitarbeitenden entscheidend, sondern auch für den langfristigen Erfolg des Unternehmens. Ein Arbeitgeber, der für ein positives Arbeitsklima sorgt, wird nicht nur empfohlen – er wird auch attraktiver für zukünftige Talente.

Karriere-Websites 2023: Zwiespältige Bilanz trotz Fachkräftemangel

Posted by / 17. November 2023 / Categories: Human Resources, Studien / Tags: , / -

Die Hochschule RheinMain hat kürzlich ihre 13. Studie über die Karriere-Websites bedeutender Arbeitgeber in Deutschland veröffentlicht. Diese Untersuchung wirft einen Blick auf die Qualität der digitalen Präsenz von Unternehmen, die eine entscheidende Rolle im Personalmarketing und Recruiting spielt. Überraschend offenbart die Studie, dass trotz des anhaltenden Fachkräftemangels nur geringe Verbesserungen bei den Karriere-Websites zu verzeichnen sind.

Kontinuierliche Stagnation trotz „War for Talents“

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen den weitverbreiteten Beschwerden über den Fachkräftemangel und dem tatsächlichen Handeln in vielen Personalabteilungen. Die Qualität der Karriere-Websites, die als zentraler Dreh- und Angelpunkt im Personalmarketing und Recruiting gelten, hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Dies wirft Fragen auf, insbesondere angesichts des intensivierten „War for Talents“, den viele Unternehmen führen.

Karriere-Websites als Schlüssel zur Bewerbergewinnung

Prof. Dr. Thorsten Petry vom Fachbereich Design Informatik Medien der HSRM betont die anhaltende Bedeutung der Karriere-Websites für potenzielle Bewerber. Obwohl die Candidate Journey oft auf anderen Plattformen beginnt, erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt fast immer ein Wechsel auf die Karriere-Website eines interessanten Unternehmens. Die Studie bekräftigt diese Wahrnehmung und zeigt, dass die Qualität dieser Websites einen erheblichen Einfluss auf die Entscheidung potenzieller Bewerber hat.

Spannende Erkenntnisse aus der Stichprobe

Die Untersuchung umfasste 126 Unternehmen, darunter nicht nur die größten und beliebtesten Arbeitgeber Deutschlands, sondern auch wichtige Mittelständler und große öffentliche Arbeitgeber. Die Ergebnisse zeigten eine große Bandbreite in der Qualität der Karriere-Websites. Während einige Unternehmen sehr gut abschnitten, hatten andere erhebliche Optimierungspotenziale.

Die Top 3 Karriere-Websites 2023

Die Studie kürte die Karriere-Website von Otto zum Gesamtsieger. Nach zwei zweiten Plätzen in den Vorjahren konnte Otto in diesem Jahr die Spitze erobern. Die REWE-Gruppe und Lidl belegten die weiteren Podiumsplätze. Karriere-Websites von Unternehmen aus der Banken-, Versicherungs- oder Finanzdienstleistungsbranche waren nicht unter den Top20.

Herausforderungen und Potenziale

Die Analyse der Studienergebnisse zeigt, dass die größten Optimierungspotenziale im Bereich der Funktionalität und Interaktion liegen. Trotz neuer technischer Herausforderungen und Möglichkeiten hat sich hier wenig getan. Unternehmen könnten beispielsweise besser darin sein, Leads zu generieren, indem sie potenziellen Bewerbern die Möglichkeit bieten, einfachen Kontakt aufzunehmen.

Schlussbetrachtung

Die Studie „Karriere-Websites 2023“ der Hochschule RheinMain wirft einen kritischen Blick auf die digitale Präsenz von Unternehmen und deren Anstrengungen, im Wettbewerb um Talente zu bestehen. Trotz des anhaltenden Fachkräftemangels bleibt die Qualität der Karriere-Websites eine Baustelle für viele Unternehmen, die den „War for Talents“ erfolgreich bestreiten möchten.

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